Landwirtschaftspolitik im Saarland neu ausrichten 16. Januar 2020 Saarländische Landwirtschaft soll ökologischer und regionaler werden Anlässlich der heute in Berlin startenden Agrarleitmesse Grüne Woche haben die saarländischen Grünen eine neue Ausrichtung der saarländischen Landwirtschaftspolitik gefordert. Die Partei will eine umwelt- und ressourcenschonende Landwirtschaft unter Berücksichtigung der Familienbetriebsstruktur und der natürlichen Gegebenheiten im Saarland. Sie fordern bessere Vermarktungsstrukturen in der Großregion und eine Stärkung der kleineren und mittleren Betriebsgrößen durch veränderte Förderstrukturen. Die Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Landwirtschaft der Grünen, Yvonne Brück und Hendrik von Carlowitz, wiesen auch vor dem Hintergrund der Bauernproteste auf die vielfach schlechte wirtschaftliche Situation vieler Betriebe hin: „Die Landwirtschaft erbringt wichtige Aufgaben für die Allgemeinheit. Deshalb brauchen gerade die kleinen und mittleren Betriebe, wie wir sie im Saarland noch haben besondere Aufmerksamkeit und auch Unterstützung. Die bekommen sie heute von der Landwirtschaftspolitik nicht im erforderlichen Maße. Zu den wirtschaftlichen Herausforderungen der Marktkrisen kommen jetzt die ökologischen und klimatischen Herausforderungen der Klimakrise. Deshalb brauchen wir neue Ansätze bei der Förderung und eine bessere Verankerung der Landwirtschaft in den anstehenden Zukunftsdebatten.“ Grünen-Landeschef Tressel stellt klar, dass man ausdrücklich alle Landwirtinnen und Landwirte mitnehmen wolle: „Wir müssen gerade jungen Landwirten auch im Saarland eine Perspektive geben. Das ist nicht nur wichtig zur Pflege der Kulturlandschaft, sondern auch für den Klimaschutz und nicht zuletzt für den Erhalt einer hochwertigen regionalen Erzeugerstruktur. Deshalb muss die Landesregierung dazu beitragen, dass es auch auf Bundes- und Europaebene zu einem Paradigmenwechsel kommt: Weg von der Flächenförderung, hin zur Klima- und Nachhaltigkeitsförderung und Förderung des ökologischen Landbaus aus der 1. Säule der GAP.“ Die Grünen wollen zudem sog. klimapositive Bewirtschaftungsmethoden, z.B. gezielten Grünlandaufbau und Humusbildung finanziell fördern, ebenso wie die extensive Grünlandbewirtschaftung und Landschaftspflege in Grenzertragslagen. Die Grünen setzen sich auch für eine Wiedereinsetzung der Weideprämie ein. Diese sorge für höheres Tierwohl und fördere den Erhalt der Kulturlandschaft. Zur Verbesserung des Tierschutzes fordern die Grünen Landwirte eine Kopplung der Tierhaltung an die zur Verfügung stehenden Flächen. Überdies müsse die landwirtschaftliche Ausbildung im Saarland erhalten bleiben und verbessert werden, etwa durch die verstärkte Kooperation mit Rheinland-Pfalz im Bereich der schulischen Ausbildung und der Lehr- und Versuchsanstalten und die inhaltliche Anpassung der Lehrpläne in Bezug auf Ökologie, Klimaschutz und Tierwohl.