Grüne im Saarland werten die Absage von Verkehrsministerin Petra Berg an das saarländische 365 Euro-Ticket als Offenbarungseid der Landesregierung 19. August 20225. September 2023 Die saarländische Verkehrsministerin Petra Berg hat in den Medien die Einführung eines 365 Euro-Tickets für junge Leute abgesagt. Gerade einmal fünf Monate nach der Landtagswahl hat die Landesregierung eines ihrer zentralen Wahlversprechen bereits gebrochen. Für die Landesvorsitzende der Grünen Saarland, Uta Sullenberger, ist das nicht weniger als ein politischer Offenbarungseid. „Ministerpräsidentin Anke Rehlinger wurde nicht müde, das 365 Euro-Ticket als eins ihrer zentralen Ziele im Wahlkampf zu vermarkten. Jetzt schickt sie ihre Verkehrsministerin vor um zuzugeben, dass es dafür überhaupt keine Finanzierungsidee gibt.“, so das Resümee von Uta Sullenberger. Die saarländischen Grünen setzen sich weiter für eine Nachfolgeregelung zum 9-Euro-Ticket ein. So starteten sie jetzt unter Federführung des Vorstandsmitglieds Hanko Zachow eine Postkartenkampagne mit der Forderung an Ministerin Rehlinger, ein Nachfolgemodell für das 9-€-Ticket zu schaffen. „Der Bund stellt den Ländern die finanziellen Mittel zur Organisation des Nahverkehrs zur Verfügung. Die Aussagen der Ministerin Petra Berg machen deutlich, dass der Bund auch bundesweite Standards für Zeitkarten im Nahverkehr definieren soll“, ergänzt Hanko Zachow. „Das 9-Euro-Ticket hat gezeigt: Es geht auch ohne kompliziertes Wabensystem. Mit bundeseinheitlichen Standards könnte auch das leidige Thema der Übergänge in die rheinland-pfälzischen Verkehrsverbünde gelöst werden.“ Die Grünen Saarland unterstützen ausdrücklich den Vorschlag des Bundesverbandes zu einer 29€/49€ Lösung. Neben der Diskussion um die Preise muss auch die Qualität des ÖPNV verbessert werden. Viele Fahrten sind mit dem Neun-Euro-Ticket im Saarland mangels Angebots vor allem in den Abendstunden nicht möglich. Die Landesvorsitzende begrüßt in diesem Zusammenhang die Ankündigung der Landesregierung, die Erreichbarkeit des Nordsaarlandes verbessern zu wollen. „Wir sind gespannt, wann und wie diese Ankündigung umgesetzt werden soll.“, so Uta Sullenberger.