Hoher Schulabbrecher*innenquote im Saarland entgegentreten 14. März 20235. September 2023 Die jüngste Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt, dass im Saarland viele Jugendliche die Schule ohne Abschluss verlassen. Während die Zahl der Schulabbrecher*innen in anderen Bundesländern in den vergangenen zehn Jahren rückläufig ist, stieg sie im Saarland im gleichen Zeitraum. Die Landesvorsitzende Uta Sullenberger und der bildungspolitische Sprecher der Saargrünen Volker Morbe mahnen zum Umdenken in der Bildungspolitik. „Das ist beschämend und nicht hinnehmbar“, urteilt Volker Morbe, stellvertretender Vorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Saar und fügt hinzu: „Diese hohe Anzahl an Schulabbrecher*innen kann so nicht hingenommen werden. Wir stehen gerade hier im Saarland vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen, die ohne ausgebildete Fachkräfte kaum zu meistern sind. Schon heute suchen Betriebe händeringend nach Personal. Die Schulabbrecherquote ist eine beschämende Vergeudung von wertvollen Ressourcen.“ Im Saarland fällt auf, dass besonders viele Mädchen die Schule ohne Abschluss verlassen. Mit einer Quote von 44,5 Prozent kommt dem Saarland hier ein erster Platz zu. Im Bundesdurchschnitt waren es mit 38 Prozent deutlich weniger. Die Auswirkungen dieser in Zahlen festgehaltenen Bildungssituation für Staat und Gesellschaft seien verheerend, so die Landesvorsitzende Uta Sullenberger, denn viele Schulabrecher*innen schafften den Sprung in qualifizierte Arbeit nicht. Sie gehen dem Arbeitsmarkt verloren, belasten die Sozialkassen und können ihre individuelle Lebensplanung nur unzureichend verwirklichen. „Wir brauchen nicht nur einen Transformationsfonds, sondern auch einen Bildungsfonds – und zwar sofort“, fordert Morbe. „Dieser Bildungsnotstand ist von vielen im Land immer wieder angeprangert worden. Von Bildungsgerechtigkeit, von wirklicher Inklusion sind wir meilenweit entfernt. Die vorgelegten Zahlen belegen die gravierenden Versäumnisse der saarländischen Bildungspolitik“, ergänzt Sullenberger. Die Saargrünen empfehlen frühzeitige Fördermaßnahmen von Anfang an und eine besondere Betreuung bei auffälligen Lerndefiziten. Volker Morbe: „Dazu müssen dringend die notwenigen finanziellen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, und zwar sofort.“