Lehrerstellen-Streit: Schmalspurlösung mit faulem Kompromiss 16. August 2019 Kessler: Stellen-Verschiebepolitik beenden und Nachtragshaushalt beschließen Die Saar-Grünen kritisieren den nun vorgelegten Kompromiss im GroKo-Streit um Lehrerstellen als halbherzige Schmalspurlösung scharf. Ex-Bildungsminister Kessler wirft seinem Amtsnachfolger vor, dieser habe sich mit gerade einmal sechs befristeten Lehrerstellen und einer qualitativ fragwürdigen Nachmittagsbetreuung an den Freiwilligen Ganztagsschulen abspeisen lassen. Der Grünen-Politiker fordert deutlich mehr Lehrerstellen. Auch die Freiwillige Ganztagsschule dürfe unter der Sparpolitik nicht leiden. Darüber hinaus müsse die Gebundene Ganztagsschule weiter konsequent ausgebaut werden. „Der Kompromiss im GroKo-Dauerstreit um Lehrerstellen ist nichts mehr als eine halbherzige Schmalspurlösung. Offenbar haben sich Bildungsminister Commerçon und die SPD zu schnell von Ministerpräsident Hans abspeisen lassen, wenn statt den geforderten 95 Lehrerstellen gerade einmal sechs befristete Lehrerstellen übrig bleiben und zudem ein fauler Kompromiss bei der Nachmittagsbetreuung an den Freiwilligen Ganztagsschulen herauskommt“, kritisiert Ex-Bildungsminister Klaus Kessler, Mitglied des Landesvorstandes von Bündnis 90/Die Grünen Saar. Kessler mahnt eindringlich, deutlich mehr Lehrerinnen und Lehrer einzustellen. Kessler: „Klar ist, wir brauchen mindestens 100 neue Lehrkräfte an unseren Schulen. Dies ist absolut notwendig: für kleinere Klassen an allen Schulformen, zur Sicherstellung der Lehrerfeuerwehr gegen Unterrichtsausfall und für notwendige Verbesserungen bei der Inklusion. Es muss endlich Schluss sein, an der Bildung zu sparen und lediglich Stellen hin und her zu verschieben. CDU und SPD müssen im Herbst den Doppelhaushalt aufschnüren, damit im kommenden Jahr neue Lehrerstellen eingerichtet werden können.“ Zugleich appelliert der Grünen-Politiker an CDU und SPD, die Gebundene Ganztagsschule konsequent auszubauen. Kessler weiter: „Schon wieder doktert die Saar-GroKo orientierungslos an der Freiwilligen Ganztagsschule herum, indem nun den Trägern die Kosten für die Nachmittagsbetreuung erstattet werden sollen, statt gleich Lehrkräfte einzusetzen. Offenbar will man auf dem Rücken der Lehrerinnen und Lehrer Geld sparen, indem man diese in schlechter bezahlte Verträge zwingt. Notwendig ist vielmehr, dass auch an der Freiwilligen Ganztagsschule kein Qualitätsverlust eintritt und hier ebenso am Nachmittag ausgebildete Lehrkräfte wie an den Gebundenen Ganztagsschulen eingesetzt werden.“