Gebäudeenergiegesetz 27. August 20235. September 2023 Die politischen Diskussionen um das Gebäudeenergiegesetz haben die Bevölkerung starkverunsichert, und bei vielen Menschen sind Ängste entstanden, die wir sehr ernst nehmen.Leider sind in den Medien viele Falschinformationen über die konkrete Ausgestaltung desGesetzes und seine Auswirkungen auf die BürgerInnen im Umlauf, die hier richtiggestelltwerden sollen. Um was geht es? Unsere Heimat, unser Planet Erde ist durch den Klimawandel starkbedroht. Anhaltende Dürreperioden mit verheerenden Waldbränden und extremeNiederschläge mit Flutkatastrophen senden erste Signale von dem, was die Menschheiterwartet, wenn sie weiter in dem heutigen Ausmaß fossile Brennstoffe verbraucht. Daherbenötigen wir effektive Klimaschutzmaßnahmen, damit auch noch nachfolgendeGenerationen ein gutes Leben auf der Erde haben können. Der CO2-Aufschlag auf fossile Brennstoffe wird zukünftig stark ansteigen. Man benötigtdiesen starken Hebel um das Klimaschutzgesetz einzuhalten und um die Transformation wegvon den teuren und umweltschädlichen fossilen Stoffen hin zu den günstigen undumweltschonenden erneuerbaren Energien durchzuführen. Dieses Vorgehen hat sicheuropaweit etabliert. Konkret: Durch den Umstieg auf erneuerbare Energien werden die BürgerInnen vor denlangfristig hohen Preisen fossiler Brennstoffe geschützt. Die Preise fossiler Brennstoffe werden in den nächsten Jahren europaweit stark steigen. Gas- undÖlheizungen lohnen sich dann nicht mehr. Das geplante Einbauverbot für fossile Heizungen soll die Bevölkerung vor diesen Kosten schützen. Experten gehen davon aus, dassdie Kosten für den Betrieb von Gas- und Ölheizungen mehr als doppelt so hoch sein könnenwie für das Heizen mit einer Wärmepumpe.In den skandinavischen Ländern und in Holland ist der Neueinbau von fossilen Heizungenbereits verboten. In den skandinavischen Ländern sind die meisten Wärmepumpen installiert– trotz der kälteren Winter und der Tatsache, dass die Häuser dort nicht nennenswert bessergedämmt als in Deutschland. In Norwegen werden 60 % der Häuser mit Wärmepumpenbetrieben. 90 % aller Häuser in Deutschland können ohne umfangreiche energetische Sanierung miteiner Wärmepumpe beheizt werden. Eine Wärmepumpe verbraucht immer weniger kWhEnergie als eine Gas- oder Ölheizung. Damit ist sie immer schon die energetisch günstigsteHeizungsform, auch im Altbau. Nahezu jedes Haus kann mit einer Wärmepumpe geheiztwerden. Dabei ist es oft ausreichend, wenn im Rahmen einer Teilsanierung nur etwasgrößere Heizkörper eingebaut werden. Ob saniert ist oder nicht entscheidet darüber, wieviel Strom die Wärmepumpe verbraucht, also wie effizient sie ist, aber warm wird jedesHaus. Durch das Gebäudeenergiegesetz sollen alternative Heizungen wie die Luftwärmepumpegefördert werden. BürgerInnen mit geringerem Einkommen werden eine höhereFörderung erhalten. Für die Heizungsumstellung ist geplant, dass ein privater Haushalt miteinem zu versteuernden Einkommen von unter 40.000 € einen Zuschuss von bis zu 70 %erhalten kann. Die Luftwärmepumpe ist auch in ungedämmten Gebäuden einsetzbar! Alternativ werdenauch Erdwärmepumpen, die die Wärme aus der Erde beziehen angeboten, die effektiver sindaber auch teurer in der Anschaffung. Dafür sind Erdbohrungen notwendig. Versorgung über kommunale Wärmenetze Neben der Umstellung privater Heizungen ist es möglich ganze Kommunen oder Stadtviertelmit nachhaltiger Fernwärme zum Beispiel aus Biogasanlagen, durch die Nutzung der Wärmeaus Abwässern, durch Geothermie (Erdwärme) oder zum Beispiel mit großenPhotovoltaikanlagen in Kombination mit Eisspeichern oder in Kombination mitWärmetauschern zu versorgen oder auch durch Solarthermie (Erwärmung von Wasser ineinem Wasserspeicher durch Solarzellen) . Der Anschluss an diese Fernwärmeleitungen kannkünftig die günstigste Möglichkeit ein Haus zu heizen sein und damit eine echte Alternativefür BürgerInnen die gesellschaftlich benachteiligt sind. Ab 2045 wird kein fossiles Öl oder Gasmehr verwendet werden können, weil es sich wirtschaftlich nicht mehr lohnt. Deutschland unabhängiger machen von Energieimporten zum Beispiel von Gas oder Öl ausunsicheren Staaten Durch den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine und der Corona-Krise haben wirgelernt, wie schnell unsere Versorgung gefährdet sein kann, wenn wir uns von anderenStaaten einseitig abhängig machen. Strom zum Beispiel aus Solar- und Windenergie, ausBiogasanlagen und aus geothermischen Anlagen wird in unserem Land regional und sichererzeugt. Wofür ist grüner Wasserstoff verwendbar? Wasserstoff ist nur mit großem Aufwand aus Strom herstellbar und nur unter Verlustentransportierbar. Daher ist er viel teurer als Strom.Klimaneutralen Stahl wird es nur mit großen Mengen grünen Wasserstoffs geben. DieStahlindustrie wird aber nicht umhin kommen ihre Produktion von Gas auf Wasserstoffumzustellen. Damit wird klar, dass kein Wasserstoff für private Heizungen zur Verfügungstehen wird. Zudem ist Heizen mit Wasserstoff um den Faktor 4-5 teurer als Heizen mit einerWärmepumpe. Zukunftsaussichten 2045 sind wir ein Land mit einer weitgehend klimaneutralen Energieversorgung. Das Klimabekommt die Chance sich wieder zu stabilisieren. Die Natur wird sich erholen. UnsereWälder werden wieder grüner.Die Häuser und Wohnungen werden mit günstigen und sauberen erneuerbaren Energienversorgt. Obwohl uns der Transformationsprozess im Moment große Anstrengungenabverlangt werden uns unsere Kinder und Enkel dankbar dafür sein, dass sie in einerlebenswerten Umwelt leben können.